Judenhass- historische Entwicklung und Formen

Als Judenhass beziehungsweise Judenfeindlichkeit bezeichnet man die pauschale Ablehnung der Juden und alles Jüdischen. Seine Ursachen sind vor alle im religiösen und im psychologischen Bereich zu finden. Die Geschichte der Judenfeindlichkeit reicht bis in die Antike; schon für die Großmächte der Antike (Ägypten, Babylonien, Griechenland, Rom) war diese monotheistische Religion mit ihren Eigenarten fremd und unbegreiflich. Viele antike Herrscher versuchten, die Juden und das Judentum auszulöschen. Im Mittelalter wurden Juden für Hungersnöte und Epidemien verantwortlich gemacht und hatten verminderte Rechte.

Ihre größten und grausamsten Ausmaße erreichte die Judenfeindlichkeit zweifellos im Nationalsozialismus, wo die Juden erst ausgeschlossen und entrechtet, später verfolgt und ermordet wurden. Insgesamt fielen dem Naziregime ungefähr sechs Millionen Juden beziehungsweise Jüdischstämmige Menschen zum Opfer. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg existierte der Judenhass in verschiedenen Formen leider weiter und erreicht inzwischen durch rechtsradikale Gruppierungen und den schwelenden Nahostkonflikt neue Ausmaße.

Judenfeindlichkeit ist sehr vielseitig motiviert: grob unterteilt lässt sich in Ablehnung aus religiösen und aus rassistischen Gründen. Des weiteren existieren viele Richtungen, deren Feindschaft sich gegen verschiedene Dinge richtet. Die aus der antike resultierende Feindlichkeit gegenüber dem gesamten jüdischen Volk spielt heute noch eine untergeordnete Rolle, dafür nimmt der Hass gegenüber der „Jüdischen Rasse“ (Antisemitismus) und der jüdischen Religion (Antijudaismus) in unserer Gesellschaft zu. Des weiteren wird von manchen Gruppierungen die Existenz des modernen Staates Israel mit Ablehnung betrachtet (Antizionismus oder Arabischer Antisemitismus). Durch alle Epochen des Judenhasses gab es unterschiedliche Feindbilder und Klischees über Juden, allerdings auch immer wieder auffällige Gemeinsamkeiten: Juden galten oft als minderwertig, geizig und hinterhältig und wurden in Karikaturen meist hakennasig, dunkelhaarig und mit verschlagenen Gesichtsausdruck dargestellt. Das diese Darstellungen völlig falsch sind sollte eigentlich in einer modernen und offenen Gesellschaft klar sein. Doch dem ist leider heut zu Tage immer noch nicht so. Antisemitismus ist nicht nur ein Problem in Deutschland, sondern leider ein Problem welches die gesamte Welt betrifft. Gegen diese Judenfeindlichkeit vorzugehen ist die Aufgabe eines jeden offenen und demokratischen Menschen.


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