Der Golem
Der
Golem ist eine Gestalt aus der jüdischen Mystik und Literatur und gleichzeitig
eine Legende. Das Wort „Golem“ ist hebräisch und bedeutet „ungeformte Masse“.
Etwa im 11. Jh. erhielt der Begriff seine Bedeutung.
Da
die christlichen Bewohner Prags die Juden hassten und es ständig zu Übergriffen
auf das Prager Judenviertel kam, wurde von Rabbi Löwe der Golem, eine Art übermächtiger
Beschützer, erschaffen.
Der
Rabbi erschuf den Golem aus Feuer, Wasser, Luft und Lehm und belebte ihn, indem
er ihm eine magische Spruchformel aus dem Buch der Schöpfung unter die Zunge
legte.
Der
Golem diente den Juden nun als wirksame Schutzwache und verjagte Christen, die
nachts im Getto herumspionierten. Er durf jedoch nicht für schwere Hausarbeiten
und alltägliche Dienste benutzt werden, sondern nur zu heiligen Zwecken und
als letztes Mittel der Abwehr von Feinden.
Der
Golem half den Prager Juden in vielen Gefahrensituationen, doch eines Tages
verliebte er sich in die Tochter des Rabbi und als diese ihn zurückstößt, wird
er zum alles vernichtenden Ungeheuer. Letztendlich konnte der Golem überwältigt
werden, sein toter Lehmkörper soll noch heute auf dem Dachboden der Prager Altneusynagoge
liegen.
Prag
ist der Schauplatz zahlreicher jüdischer Märchen und Legenden. Die wohl bekannteste
Legende ist die vom Golem. Die Sage um den Golem rankt sich – wie auch viele
andere jüdische Legenden – um das Prager Judenviertel, auch genannt „Josefstadt“.
Die Sage vom Golem wurde mehrfach verfilmt. Zum Beispiel entstand 1915 ein Stummfilm, Regie führten Henrik Galeen und Paul Wegener.
1920
entstand der Film „Der Golem, wie er in die Welt kam“.
Auch ist die Sage zur Inspiration für viele Schriftsteller geworden. So schrieb Gustav Meyrink 1916 das Buch „Der Golem“.